Ägypten Nilkreuzfahrt

Auf meiner Wunschliste bzw. Löffel Liste, wie ich sie gerne nenne, steht seit langem eine Kreuzfahrt auf dem Nil.

Geplant war sie oft, gebucht etwas weniger oft, ABER gemacht hatte ich sie bisher nie. Zum Einen kommt es anders , Zweitens als man denkt.

Von der politischen Situation mal abgesehen, gab es auch familiäre Dinge, die dann einer Kreuzfahrt auf dem Nil schon vor Beginn den Wind aus den Segeln nahmen.

Aber nun wollte ich sie dieses Jahr endlich machen, komme was da wolle. Ich will nach Ägypten und ich will auf den Nil.

Da ich auch nicht genau wusste, ob ich in naher Zukunft noch einmal die Chance bekommen würde in dieses Land zu reisen, buchte ich gleich mal das volle Programm.

Also 14 Tage Nil von Assuan nach Kairo. Kein Hotel , kein Strand, kein tauchen im roten Meer.

Nur ein Schiff auf dem Nil und ich darauf.

Die Route, die ich gebucht habe, lautete wie folgt:

Tag 1 → Anreise, Tag 2 → Assuan, Tag 3 → Assuan, Tag 4 → Edfu, Esna, Luxor, Tag 5 → Luxor

Tag 6 → Luxor, Qena, Tag 7 → Qena, Dendra, Naga hammadi, Tag 8 → Naga Hammadi, Abydos

Tag 9 → Flusstag, Tag 10 → Sohag, Assiut, Tag 11 → Minia, Tag 12-14 → Kairo, Tag 15 → Rückreise

Über den Tag der Anreise werde ich hier nicht berichten.

Es sei nur so viel gesagt- es war anstrengend, sehr sehr anstrengend und ich war froh, weit nach Mitternacht endlich auf dem Schiff zu sein, eine Kabine zu haben und im Bett zu liegen.

TAG 2

Der folgende Tag hatte die kleine Tücke, dass er, für mein Gefühl, zu früh anfing.

Frühstück zwischen 7:00 und 9:00 Uhr, Abfahrt 9:00 Uhr. Zu erwartende Temperatur: 39°C

Nach gefühlten 3 Stunden Schlaf ging es also los. Die Aufregung hat die Müdigkeit überstimmt.

Unvollendete Obelisk

Sicherlich habe ich mich auch schon einige Male gefragt, wie die Ägypter das gemacht haben. Wie haben sie diese Pyramiden gebaut? Wie haben sie diese Tempel errichten können? Wie haben sie es geschafft eine Weltkultur zu werden?

Vor einem Obelisken stehend eben auch die Frage „ Wie haben die das gemacht?“

Der Ort, wo alles begann, ist unter anderem in Assuan.

Hier liegt der „unvollendete Obelisk“ in seiner vollen Pracht. Mit knapp 42 m und einem Gewicht von ca. 1200 Tonnen könnte man ihn schon vielleicht Monumental nennen. Natürlich kann man nur spekulativ sich vorstellen, wie es im alten Ägypten gemacht wurde, denn keiner war von uns dabei. Aber die Techniken, wie sie mir vor Ort erklärt wurden leuchten selbst mir als Techniklegasteniker ein.

Und so könnte es gewesen sein:

Erst suchte man einen geeigneten Granitblock, der einen schönen Obelisken geben könnte. Dann wurde ein Graben von ca. 1m Breite um den Stein herum geschlagen. Mit Werkzeugen aus Dolerit ( Härter als Granit) ging es dann auch senkrecht ins Gestein.

Wahrscheinlich waren 130 Arbeiter an diesem Block hier beschäftigt.

War dann ein Graben um den Steinblock ausgeschlagen worden, wurde der untere Teil soweit vorbereitet, dass entweder Holz&Wasser oder Holz&Feuer, den Steinblock aus dem Gestein „sprengte“.

Normaler Weise wurde der Obelisk dann auf ein Schiff verladen und fuhr auf dem Nil an seinen Bestimmungsort, dieser hier aber nicht.

Wahrscheinlich beim „Absprengen“ platzte der Block und war somit unbrauchbar.

Auf der einen Seite Schade, auf der anderen Seite zum Glück, denn ansonsten könnten wir das heute nicht sehen und darüber spekulieren „ Wie haben die alten Ägypter das bloß gemacht ?“

Assuan Hochdamm

1955 begann die Planung für den Assuan Damm. Die politische Entwicklung in Ägypten führte dazu, dass der Westen seine Pläne und die Finanzierung zurück zogen und die Sowjetunion deren Position einnahm. Mit Hilfe der Sowjetunion begannen die Arbeiten und 1971 war der Bau abgeschlossen.

Während der Bauzeit verloren tausende von Nubiern und Sudanesen ihr zu Hause. Die Kulturdenkmäler von Abu Simbel, Kalabsha und der Insel Philae wurden vor den Fluten gerettet, dank der UNESCO.

Der Hochdamm hat eine Länge von 3600 Metern und ist 111 Meter hoch. Durch 6 Schleusen werden die Schaufelräder der Turbinen angetrieben, welche dann Strom produzieren.

Der Nasser See ist der zweitgrößte künstlich geschaffene See der Welt.

Der Philae Tempel

Vor den Fluten des Assuan Staudamms gerettet wurden die Tempelbauten der Insel Philae.

Umgesetzt wurden die Denkmäler von 1972-1980 und fanden einen neuen Standort auf der Inseln Agilkia. Damit man auf die Insel kommt, braucht man ein Taxi-Boot.

Die Insel ist nicht besonders groß, aber es gibt einiges zu sehen. Ein Tempel reiht sich neben dem anderen und jeder ist einem anderen Gott zugesprochen. Neben der Hauptgöttin Isis, wurden auch Nephtiys, Osiris und Hathor, sowie die Kataraktgötter Chnum und Satet verehrt.

Der Hathor Tempel

Die Göttin Hathor, Himmelsgöttin des Westens, Muttergottheit, Sie war auch Göttin der Musik, des Tanzes, der Kunst, der Schönheit, des Friedens, Göttin der Liebe, aber auch Totengöttin. Hathor ist meist dargestellt mit Kuhhörner und Sonnenscheibe oder einfach nur mit Kuhohren.

Der Trajan Kiosk

Das Hadrians Tor

Pavillon des Nektanebos I

Säulengang

Der Isis Tempel

Die Göttin Isis, Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie. Gemahlin des Osiris und Zwillingsschwester der Nephthys. Isis wird meist dargestellt mit Thronsitz auf dem Kopf, aber sie kann auch in der Darstellung der Göttin Hathor ähneln, mit Hörnern und Sonnenscheibe. Das lässt sich dann nur mit der Inschrift unterscheiden, wer wer ist.

Der Säulengang führt zum ersten Pylon des Isis Tempels. Der linke Eingang führt ins Mammisi, das Geburtshaus, der mittlere Eingang führt in den Tempel.

Sicht aus Südwest

Geht man durch das mittlere Tor, eröffnet sich der Vorhof des Tempels.

Das Mammisi

Weiter Bauten im Innenhof

Außenansichten der Anlage

Und so ist der Ort des Ursprungs im Wasser untergegangen. Es erinnern nur noch aus dem Wasser ragenden „Abbau Überreste“ an den Umzug in die Sicherheit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert