Tag 7
Heute startet der Tag etwas entspannter. Abfahrt gegen 10 Uhr.
Zu erwartende Temperatur 37°C
Tempel von Hathor
Ich muss zugeben: Hathor gehört zu meinen Lieblingsgottheiten.
Hathor wird als Himmels- und Muttergöttin verehrt und mit Liebe, Schönheit, Musik, Tanz und Fruchtbarkeit verbunden. Sie wird meist als Frau mit Kuhkopf und einer Sonnenscheibe dargestellt, oder in Form einer Kuh. Hathor gilt als Beschützerin der Frauen und der Verstorbenen, nimmt eine wichtige Rolle in der Unterwelt ein und ist auch für Feste und Trunkenheit zuständig.
Was ich an der Göttin besonders mag? Ihr freundliches Kuhgesicht – man erkennt sie sofort, und sie scheint immer zu lächeln.
Der Tempel ist aber etwas anspruchsvoll für den Nacken. Die tollsten Bilder sieht man an der Decke. Es ist alles wirklich gut erhalten und die Farben lassen immer noch erkennen, welche Geschichte erzählt wird. Ich konnte mich nicht satt sehen. Auch wenn ich die Geschichte nicht eindeutig entziffern kann, hatte ich das Gefühl, sie zu verstehen.
Und wenn man den Blick von der Decke nimmt, um den Nacken wieder in seine Ursprüngliche Form zu bringen, dann sind da die Hieroglyphen an den Säulen. Meistens so gut wie unbeschädigt.
Dieser Tempel hat so viel zu erzählen – man kann Stunden darin verbringen, ohne dass es je langweilig wird.
Am Ende meines Rundgangs fiel mir Bes auf – der kleine Gott, der mit seiner wilden Mähne und seinem breiten Grinsen über die Menschen wachte. Vielleicht braucht jede Göttin wie Hathor jemanden wie ihn: einen, der die Freude im Alltag bewahrt und das Lächeln zurückbringt, wenn die Feier längst vorbei ist.
